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16.05.2020

Wiedersehensfreude

Nach entbehrungsreichen Wochen dürfen sich nun Angehörige und Bewohner im Garten des Caritas SeniorenHauses Schönenberg-Kübelberg wiedersehen. Bis zu 45 Besuche in der Woche macht das Team möglich. Auf Distanz und mit Schutzkleidung flossen Freudentränen der Erleichterung.

Pausenlos klingelt das Telefon von Einrichtungsleiterin Heike Lenhardt. Die Nachfrage nach freien Besuchsterminen, die vorrübergehend nur im hauseigenen Garten des Caritas SeniorenHauses Schönenberg-Kübelberg stattfinden, ist seit der Lockerung am 06. Mai groß. „Wir holen sie an der Gartentür ab“, erklärt sie zum wiederholten Male den Ablauf am Telefon und versucht so gut es geht, die Wünsche der Angehörigen zu berücksichtigen.


Seit dem Besuchsstopp, am 15. März, konnten die Angehörigen nur per Telefon und Video-Chat Kontakt zu den Senioren aufnehmen. Kein Ersatz für ein Wiedersehen. „Die Schutzmaßnahmen für die Risikogruppe wurden mit großem Verständnis aufgenommen. Das war für alle Beteiligten eine schwere Zeit“, berichtet Heike Lenhardt. Nun sind erste Besuche wieder gestattet, allerdings mit strengen Auflagen und erheblichen Aufwand: wer den Garten betritt, bekommt eine entsprechende Schutzausrüstung und muss die Hygiene- und Abstandsregeln einhalten. Um eine Nachverfolgung zu gewährleisten, müssen sich die Gäste in Listen eintragen und ohne Begleitung durch die Mitarbeiterinnen der sozialen Begleitung ist ein Wiedersehen nicht möglich. Ein Pavillon mit Sitzmöglichkeiten sowie zwei Gartenbänke mit schattenspendenden Rosenranken schaffen die Voraussetzungen für ein Treffen mit Distanz.


Bereits am Ehrentag der Mütter öffnete sich die Gartentür für erste Besuche. „Die kurzfristige Organisation war ein Kraftakt“, erzählt Anne Pauly-Mohrbacher von der sozialen Begleitung und Ansprechpartnerin für seelsorgliche Angelegenheiten. „Mit viel Aufwand ermöglichten wir die Muttertags-Besuche und hofften bis zur letzten Minute auf gutes Wetter. Was haben die Bewohner gestrahlt und bei den Angehörigen flossen Tränen der Erleichterung“, berichtet sie weiter und bekommt dabei selbst feuchte Augen. „Die Emotionen des Wiedersehens gehen auch uns sehr nahe. Es tut mir sehr leid, dass wir durch unsere Anwesenheit die Privatsphäre beeinträchtigen, aber es muss definitiv sein, um unsere Bewohnerinnen und Bewohner zu schützen“, betont Anne Pauly-Mohrbacher, um die Einhaltung der Auflagen zu gewährleisten.


Bis zu 45 Besuche in der Woche macht nun das Team des SeniorenHauses möglich. Damit die Anzahl der Termine ausgeschöpft werden kann, ist die Besuchszeit auf 30 Minuten begrenzt. „Die Besuchszeiten haben wir auf den Nachmittag verlegt, da die meisten Angehörigen berufstätig sind. Außerdem finden vormittags Gruppenbeschäftigungen und Einzeltherapien statt. Das würde den strukturierten Ablauf der Bewohner stören“, erklärt Heike Lenhardt.


Trotz des Aufwands unterstützen alle Mitarbeitenden die gelockerte Besuchsregelung und auf den Wettergott war bis jetzt Verlass. Eine wetterfeste Besucher-Kabine mit einer eingezogenen Plexiglasscheibe soll das Besuchsangebot in zeitnaher Zukunft ergänzen. „Dann sind gemütliche Besuche auch bei schlechten Wetter möglich“, stellt Heike Lenhardt in Aussicht und ergänzt, dass weitere Lösungen für Kontaktmöglichkeiten erarbeitet werden.

 

Caritas SeniorenHaus
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