Ehrenamt heißt, Zeit sinnvoll zu nutzen und anderen Gutes tun, Zeit zu haben für Menschen.
Die Tätigkeit ehrenamtlicher Mitarbeiter ist für uns und unsere Bewohner ein unschätzbares Gut, die nicht mehr am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Das Ehrenamt nimmt in der heutigen Zeit einen immer höheren Stellenwert ein. „Die Ehrenamtlichen“ sind wichtig, weil sie teils seelsorgerisch tätig sind und auch bei Festen im Heim mithelfen können. Vieles was wir bereits bieten können ist ohne unsere ehrenamtlichen Männer und Frauen nicht möglich. Helga Wittwer engagiert sich seit 2006 ehrenamtlich im Caritas SeniorenHaus Schönenberg-Kübelberg. Fast täglich hilft und unterstützt sie dort, wo helfende Hände benötigt werden: beim Spazierengehen, Kaffee trinken, Rätseln, Vorlesen, Zuhören, Gespräche führen, Begleitung bei Ausflügen, Hilfe bei Festen oder die tägliche Mithilfe beim Frühstück oder Mittagessen reichen. Helga Wittwer ist für uns ein Geschenk des Himmels.
Über Ihre Aufgaben und Erfahrungen mit dem ehrenamtlichen Engagement berichtet Helga Wittwer in diesem Interview...
Was hat Sie dazu bewogen, sich ehrenamtlich zu engagieren?
Vor sieben Jahren traf ich Ergotherapeutin Marion Rothhaar. Wir unterhielten uns über den Gottesdienst im SeniorenHaus und ich fragte sie, ob Hilfe benötigt wird. Frau Rothhaar sagte, dass immer wieder Hilfe benötigt wird. Außerdem wollte ich mal zu Hause raus…
Warum haben Sie gerade diese Arbeit gewählt?
Nach drei Pflegefällen in meiner Familie wollte ich gerne alten Menschen helfen. Sie sind froh über jeden Besuch oder Hilfestellungen jeglicher Art. Ich bin in Rente, habe viel Zeit…
Was macht Ihnen an ihrer Arbeit besonders Spaß und warum?
Ob singen, spielen, spazieren gehen oder beim Ausflug dabei sein - alles ist schön. Die Bewohner des SeniorenHauses sind sehr dankbar, hören gerne zu. Wenn alle froh und glücklich sind, das ist das Schönste für mich.
Letzten Sonntag waren wir wieder mit einer kleinen Bewohnergruppe am Ohmbachsee, das war so herrlich. Wir haben gesungen, geschunkelt und geklatscht…
Wie sehen Ihre Tätigkeiten im Einzelnen aus?
So oft ich Zeit habe, gehe ich rüber ins Haus. Meistens nachmittags. Ich helfe dann da, wo Hilfe benötigt wird. Ansonsten natürlich gerne auch an Festen, Ausflügen oder Beschäftigungsaktionen. Mein Lebensgefährte Hubert Müller geht jeden Tag ins SeniorenHaus und hilft. Jeder Einzelne ist mir ans Herz gewachsen. Wenn ich einige Tage nicht hingehen kann, bekomme ich Heimweh. Alle fragen dann den Hubert „wo ist Helga“. Die Bewohner freuen sich dann wieder auf mich und sagen: "Ich habe schon auf Sie gewartet"; „Wo warst du denn?“. Seit einigen Jahren backe ich den Bewohnern und Mitarbeitern Kekse zu Weihnachten und bastle kleine Körbchen zu Ostern. Kleinigkeiten, mit denen ich Freude bereiten kann.
Stichwort Anerkennung – wird da im Seniorenhaus genug getan?
Ja, natürlich. Hausleiterin Frau Lenhardt nennt uns Ehrenamtlichen „meine Platinperlen“. Bei internen Feierlichkeiten werden wir immer eingeladen. Das Wort „Danke“ fällt regelmäßig. Als ich damals nach dem Tod meines Mannes Weihnachten alleine war, rief mich Frau Lenhardt an und lud mich Heiligabend ins SeniorenHaus ein. Das hatte mir sehr gut getan…
Hier im SeniorenHaus werden Beziehungen aufgebaut und Freundschaften geknüpft. Kann man dabei verhindern, traurige Erlebnisse mit nach Hause zu nehmen?
Nein. Das gelingt mir nicht. Krankheits- und Sterbefälle der Bewohner gehen mir sehr ans Herz. Ich gehe regelmäßig zu verstorbenen Bewohnern ans Grab. Allerdings habe ich gelernt zu akzeptieren, dass die Bewohner auch mal einen schlechten Tag haben und keine Unterhaltung wünschen: „Ich will heute nicht" oder die schroffe Frage "Was wollen Sie von mir?" muss ich akzeptieren und darf dies nicht persönlich nehmen.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Das wir gesund bleiben, mehr nicht. Ich hab sonst alles was man sich wünscht.
Vielen Dank!
Wir wünschen Ihnen
alles Gute!
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