Täglich öffnet im Caritas SeniorenHaus Schönenberg-Kübelberg um 18.30 Uhr die Dementenbetreuung bis Mitternacht. Mitarbeiterin Maria Konn kümmert sich um die Bewohner, die noch hellwach sind.
Es ist kurz vor Mitternacht. Draußen ist es dunkel und ruhig auf den Straßen von Schönenberg-Kübelberg. Im Caritas SeniorenHaus brennt noch Licht im kleinen Wohnzimmer im Obergeschoss. Bei leiser Musik, Knabbereien und warmer Milch liest Mitarbeiterin Maria Konn Kurzgeschichten vor. Neben ihr sitzen Bewohnerin Hilde A. und vier weitere muntere Bewohner des Hauses. Von Müdigkeit keine Spur. Hilde A. hat Demenz. Bewegungsdrang und Einschlafstörungen lassen sie erst spät zur Ruhe kommen. „Wo bin ich denn?“, fragt Bewohnerin Hilde A. bereits zum fünften Male. Ruhig hält Maria Konn die Hand der unruhigen Bewohnerin und erzählt wiederholt ihre Geschichte. Mit viel Einfühlungsvermögen und einer hohen Ausstrahlung an Ruhe kann sie für einige Zeit die muntere Bewohnerin beruhigen. „Jeder Abend ist anders. Die Stimmungen unterschiedlich.“, erzählt Maria Konn. „An einigen Abenden betreue ich bis zu vierzehn Bewohner. Das bedeutet viel Flexibilität“, weiß die junge Pflegeassistentin. Ein spätes Abendessen, eine warme Milch, beruhigende Gespräche, Vorlesen von Kurzgeschichten, Mensch ärgere dich nicht oder Spaziergänge durchs Haus. Das Angebot ist offen und dient zur Ergänzung in den Abendstunden. „Unsere Mitternacht-Dementenbetreuung bringt Ruhe in den Bewegungsdrang unserer dementiell veränderten Bewohner“, bestätigt Hausleiterin Heike Lenhardt. „Sie können nicht so früh ins Bett gehen. Schlafmedikamente sind nicht unser Ziel.“, betont die Hausleiterin weiter. Weiterhin ist die Hausleitung froh, dass dieses Angebot den Spätdienst sowie den Nachtdienst, der laut Empfehlung nur mit einer Fachkraft besetzt ist, erheblich entlastet und die Bewohner dadurch sehr gut beschützt werden. Für Maria Konn war es eine „Wunsch-Arbeitszeit“. Abends, wenn ihre Kinder durch ihren Ehemann betreut werden, kann sie ohne Doppelbelastung einer Tätigkeit nachgehen, die sie gerne macht und ausfüllt.
Immer wieder greift Hilde A. zu den Knabbereien. Von Müdigkeit noch immer keine Spur. Munter erzählt sie aus früheren Erlebnissen. Währendessen kommt eine andere Bewohnerin aus ihrem Zimmer. Sie hat sich erneut angezogen und läuft fit durch Haus. Doch Maria Konn beruhigt schnell die Senioren mit einem bekannten Schlaflied und einer letzten kurzen Geschichte. Kurz nach Mitternacht ist Ruhe eingekehrt. Alles schläft friedlich, im Caritas SeniorenHaus Schönenberg-Kübelberg.
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