09.07.2015

Statt Schulbank - Sozialer Tag im SeniorenHaus

Im Rahmen der bundesweiten Aktion "Schüler Helfen Leben" mischten sich zehn Schülerinnen und Schüler der 6.Klasse aus dem Johanneum Gymnasium Homburg einen Tag unter die Bewohner des SeniorenHauses Schönenberg-Kübelberg und halfen für den guten Zweck.

Im Rahmen der bundesweiten Aktion "Schüler Helfen Leben" mischten sich zehn Schülerinnen und Schüler der 6.Klasse aus dem Johanneum Gymnasiums Homburg einen Tag unter die Bewohner des SeniorenHauses Schönenberg-Kübelberg und halfen für den guten Zweck.

 

 „Keine Angst, ich bin nicht empfindlich“, lachte Bewohner Herr S. und klopfte dem Schüler Damian liebevoll auf die Schulter. Die Jungs aus Homburg kamen beim Schieben des Rollstuhls mächtig ins Schwitzen. Dass es so anstrengend ist, einen Bewohner im Rollstuhl über gefühlte 20 Bordsteine zum Einkaufen zu schieben, hätten sie nicht gedacht. Neben dem 12-jährigen Damian beteiligen sich weitere neun Mädchen und Jungen aus der 6. Klasse des Johanneum Gymnasiums anlässlich des bundesweitem Hilfsprojektes „Schüler Helfen Leben“ im SeniorenHaus Schönenberg-Kübelberg. Auf Anregung der Elternsprecherin Vera Trautmann-Ranker entstand die Idee, sich an der bundesweiten Hilfsaktion „Schüler Helfen Leben“ zu beteiligen. Zehn Schülerinnen und Schüler zeigten sich sofort sehr interessiert. Christoph Lothschütz von der Verbandsgemeinde Schönenberg-Kübelberg schlug den Schülern und Eltern das Caritas SeniorenHaus Schönenberg-Kübelberg vor. Hausleiterin Heike Lenhardt war sofort begeistert und somit konnte das Projekt nach kurzer Vorplanung am 09. Juli starten.

 

Vier Jungs haben sich für den Einkaufsbummel am Nachmittag entschieden und die Mädchen für die Bastelaktion am Vormittag. Erwartungsvoll sitzen die Senioren um den großen Tisch des Aufenthaltsraumes. Heute sollen Sonnenblumen für die großen Fenster aufgemalt und ausgeschnitten werden. Bewohnerin Frau M. schaut skeptisch auf die bereits aufgemalten Blütenköpfe. „Was ist denn das für ein gezickel und gezackel?“, fragt die rüstige Seniorin. „das ist aber schwierig auszuschneiden“. Die Schülerinnen möchten sofort helfen. „Das können wir doch ausschneiden“, bieten die Mädchen an. Aber Carmen Meiser von der sozialen Betreuung des SeniorenHauses erklärt den Schülerinnen, dass es wichtig sei die Feinmotorik der älteren Menschen zu erhalten. Für die Bewohner ist es eine willkommene und interessante Abwechslung wieder neue und junge Gesichter kennen zu lernen. Die beteiligten Schülerinnen sind sehr engagiert bei der Sache. Zwischen Jung und Alt ist Teamarbeit gefragt. Während einer ausschneidet, klebt der andere zusammen. Einige Bewohner schauen zu, möchten nicht malen und schneiden. „Meine Finger wollen nicht mehr so. Aber es macht mir Spaß zuzuschauen.“, betont die 83-jährige Seniorin.  Carmen Meiser nimmt sich viel Zeit, die Bewohner noch einmal zu motivieren, hilft hier und da mit kleinen Handgriffen. „Die Blumen sehen aber schön aus“, stellt Pflegedienstleiter Daniel Feit beim Besuch der Bastelgruppe fest. „Das Miteinander der Generationen macht unsere Bewohner glücklich und wirkt sich sehr positiv auf sie aus.“, ergänzt er weiter. Auch Christoph Lothschütz von der Verbandsgemeinde schaut im SeniorenHaus  vorbei und beobachtet mit großer Freude die Aktion. „Hier können die Kinder etwas lernen“, lacht Christoph Lothschütz augenzwinkernd.

 

Ruck zuck sind die Blumen fertig. Laura und Emma kleben die Blumen an die Fenster. Selbst Marius, für den Basteln langweilig ist, findet die Blumenbilder sehr schön. Kurz vor zwölf sind die Kinder fertig. Die Bewohner sind hungrig und gehen in ihre Hausgemeinschaften zum Mittagessen. Bewohner Herr S. wartet schon ganz gespannt auf die Kinder, die ihm am Nachmittag beim Einkaufen helfen werden. Kurze Zeit später ist es soweit. Jakob, Damian, Finn und Simon begleiten zwei Bewohner in den Einkaufsmarkt um die Ecke. Bewohner Herr S. erzählt einen Witz nach dem anderen, somit wird auf dem Weg in den Supermarkt viel gelacht. Auf dem Heimweg sind die Schüler bedeutend ruhiger geworden. Einen Rollstuhl zu schieben und gleichzeitig die vollen Taschen zu tragen ist gar nicht so einfach. Zum Abschluss lädt Herr S. die Jungs in sein Zimmer ein und zeigt ihnen, wie man aus einer Paprika ein Körbchen schneidet. Zur Belohnung gibt es für jeden Schüler noch etwas Süßes.

 

„Es war anstrengend, aber hat richtig viel Spaß gemacht“, resümiert Finn nach dem Einsatz. Für ihre Arbeitsleistung spendeten die Verbandsgemeinde Schönenberg-Kübelberg und das Caritas SeniorenHaus Schönenberg-Kübelberg  dem Verein „Schüler Helfen Leben“ eine  Vergütung für den guten Zweck, welche den Kindern und Jugendlichen auf dem Balkan sowie syrischen Flüchtlingskindern in Jordanien zu Gute kommen wird.

 

Info: Am 9. Juli 2015 tauschten etwa 85.000 Schülerinnen und Schüler von hunderten Schulen deutschlandweit ihre Schulbank gegen einen Arbeitsplatz. Die erarbeiteten Gelder in Höhe von ca. 1,6 Millionen Euro gehen an Jugend- und Bildungsprojekte von Schüler Helfen Leben, die Kindern und Jugendlichen auf dem Balkan und syrischen Flüchtlingskindern in Jordanien helfen. Als 1992 die grausamen Bilder des Krieges aus den Urlaubsparadiesen Kroatien und Bosnien- und Herzegowina in die Wohnzimmer flimmerten, wollten einige Jugendliche aus Bad Kreuznach etwas tun, um den Menschen dort zu helfen. Sie packten kurzerhand die Autos ihrer Eltern voller Hilfsgüter und machten sich auf den Weg. Bald darauf schlossen sich 300 Schulen in Rheinland-Pfalz an. Die Aktion "Schüler Helfen Leben" war geboren.

 

Caritas SeniorenHaus
Schönenberg-Kübelberg
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stellv. Pflegedienstleitung
Rick Mildenberger