Mit Zimt und Zucker?

SeniorenHaus-Bewohner aus Schönenberg-Kübelberg brutzelten leckeren Apfelpfannkuchen für die Besucher beim Tag der offenen Tür in der Caritasklinik St. Theresia in Saarbrücken.

Die 90jährige SeniorenHaus-bewohnerin Blondine Guth ist ganz in ihrem Element. Sie steht am Herd der Kochinsel und wendet in einer großen Pfanne einen Apfelpfannkuchen nach dem anderen. Vorsichtig hält sie sich am Herd fest, denn seit Geburt an leidet sie an Kinderlähmung und sitzt im Rollstuhl. Blondine Guth sucht vergebens die Herdknöpfe. Ein Induktionskochfeld mit magnetischem Schalter hat sie noch nie gesehen. „Die Pfannküchle sind gut! Wo ist denn der Knopf, um die Flamme kleiner zu stellen“, ruft die Bewohnerin zu Ergotherapeutin Marion Rothhaar rüber und muss sich nun erst einmal setzen.

7,5 kg Äpfel und 36 Eier…

Am Tisch nebenan sitzen weitere kochfreudige Bewohner aus dem SeniorenHaus Schönenberg-Kübelberg und schneiden fleißig vor den Augen der Besucher die Äpfel klein. Auf ihren roten Schürzen steht groß geschrieben „Wer rastet der rostet“, „Auch im Alter aktiv“, „Bei Muttern ist gut futtern“ und „wir sind in guten Händen“…

Die Idee von der „Apfelpfannkuchen-Aktion“ kam von Hausleiterin Heike Lenhardt. „Die Besucher beim Tag der offenen Tür in der Caritasklinik St. Theresia sollten sehen, wie fit und motiviert unsere Bewohner sind.“ Neben dem Stand der cts-Altenhilfe ließ sie ihre Kochinsel aus dem SeniorenHaus per Spedition anliefern. Pünktlich zur Eröffnung beim Tag der offenen Tür in der Caritasklinik … trafen die fünf rüstigen Bewohner sowie Hausleiterin Heike Lenhardt, Pflegeassistentin Iris Wack und Ergotherapeutin Marion Rothhaar in Saarbrücken ein. Apfelpfannkuchen nach Oma’s Rezept stand groß angeschrieben. Vier große Schüsseln mit dem frisch angerührten Teig standen bereit. Nun mussten „nur“ noch 7,5 kg Äpfel in kleine Stücke geschnitten werden.

Großer Andrang am Kochstand…

Nachdem der Duft von den frischen Pfannkuchen durchs Foyer der Klinik zog, und der viel versprechende Duft in die Nasen zog, lockte es die Besucher reihenweise an den Kochstand des SeniorenHauses. „Mit Zimt und Zucker?“ war wohl die am häufigsten gestellte Frage an diesem Samstagnachmittag am Kochstand der cts-Altenhilfe in der Caritasklinik St. Theresia. Blondine Guth kam gar nicht mehr mit dem Brutzeln hinterher und rief ihren Mitbewohnern zu: „Schält mal ein bisschen schneller da drüben!“. Die wartenden Besucher waren ganz angetan von den aktiven Senioren. „Ich bin erstaunt. Es sieht so aus, dass die SeniorenHaus-Bewohner sonst nicht anderes machen würden“, sagte ein überraschter Besucher. Eine junge Frau war ebenfalls erstaunt und fragte die Hausleiterin Heike Lenhardt: „Wird das wirklich so im Altenheim praktiziert?“

Auch cts-Geschäftsführer Hans-Joachim Backes lockte es zu den kochenden Bewohnern und er bekam eine Kostprobe der leckeren Pfannkuchen. „Hmm, schmeckt gut!“, freute sich Backes und kaute genüsslich.

Nachdem der erste Andrang vorbei war, schnauften die schwitzenden Köche erst einmal durch - außer Bewohner Hans Morbacher „Jetzt geht’s sofort weiter“, sagte der 86jährige sichtlich motiviert, nahm kurzerhand drei Teller mit Pfannkuchen in die Hand und verteilte sie an den Nachbarständen und im Foyer. Danach ließ er es sich nicht nehmen und stellte sich selber an den Herd.

Nach einiger Zeit stapelten sich die leeren Teigschüsseln und die letzten Apfelpfannkuchen brutzelten in der Pfanne. „Jetzt brauchen wir eine Couch, um die Beine hochzulegen“, sagte Bewohnerin Anni Huber erschöpft. „Es ist für die Bewohner ein ganz besonderes Erlebnis gewesen“, freut sich Marion Rothhaar. „Nächste Woche ist unsere Kochinsel wieder im SeniorenHaus. Dann geht’s fleißig weiter…“

Gegen 17 Uhr steigen die Senioren und ihre Begleiterinnen in den gemieteten Kleinbus und fahren nach Hause ins SeniorenHaus. Ein erlebnisreicher Tag liegt hinter ihnen…