„Ihre Hand spür ich innerlich“

Die soziale Begleitung des Caritas SeniorenHauses Schönenberg-Kübelberg setzt MediAkupressur in der Arbeit mit Bewohnern ein. Im neuen Raum der Entspannung, genannt „Casa Salus“, läuft leise Musik und es riecht nach ätherischen Ölen.

Die SeniorenHaus-Bewohnerin Amanda Müller sitzt entspannt im Sessel und lässt die sanften Berührungen von Ergotherapeutin Marion Rothhaar gerne zu. Vom Kopf, über die Schulter bis hin zu den Fußgelenken spürt sie eine vorübergehende Entspannung. „Ihre Hand spür ich innerlich“, bestätigt die 93-jährige Bewohnerin der Ergotherapeutin. MediAkupressur ist eine mitfühlende Berührung auf ursprünglichste Art und Weise durch die unterstützend und beruhigend auf Menschen eingewirkt werden kann. Diese Technik verwendet die gleichen Punkte wie Akupunktur, aber statt der Nadelbehandlung wird die menschliche Berührung zu deren Stimulation eingesetzt. Mit Fingerdruck nehmen die verschiedenen Techniken der Akupressur Einfluss auf das QI, die Lebenskraft des Menschen. Der Ursprung kommt aus der traditionellen chinesischen Medizin und wird je nach Herkunft auf unterschiedliche Weise ausgeführt. „Die Punkte werden mit einem sehr leichten Druck gehalten, ohne dabei Schmerzen zu verursachen“, betont Marion Rothhaar. Medizinische Akupressur interessierte auch Hausleiterin Heike Lenhardt. „Diese Technik hat uns sehr beeindruckt. Gerade im Bereich Schmerzmanagement ist es eine sinnvolle Ergänzung zur medikamentösen Therapie“, erzählt die Hausleiterin aus Schönenberg-Kübelberg. In einer Fortbildung sammelten Marion Rothhaar, Sabrina Zimmer und Carmen Meiser nicht nur praktische Erfahrung, sondern erfuhren die wohltuende Wirkung auch am eigenen Leib. Seither erleben Bewohner mit Verspannungen, Unruhe und Angst sowie Schmerzen und Übelkeit die wohltuenden „begleitenden Hände“ von den Mitarbeiterinnen der sozialen Begleitung. Gute 20 Minuten vergehen bis Marion Rothhaar mit ihrer Anwendung zum Ende kommt. „Schon vorbei?“, fragt die Bewohnerin enttäuscht. „Können wir nicht weitermachen? Ich sitz so gut hier…“, versucht sie Marion Rothhaar zu überreden. Marion Rothhaar freut sich sehr über die positive Resonanz und verspricht Amanda Müller, dass sie beim nächsten Mal ganz bestimmt wieder dabei ist.