Frühlings-Ausflüge

Viele Ausflüge, in die nähere Umgebung, sorgen auch am Wochenende für Kurzweil…

Wie Sie sicher alle wissen, wurde im vergangenen Jahr für unsere Einrichtung ein Fahrzeug angeschafft, mit dem auch Menschen mit körperlichen Einschränkungen in ihrem Rollstuhl mitfahren können.

Also sollte dies auch in diesem Jahr in die Tat umgesetzt werden und so starteten Anfang April eine bunt gemischte, unternehmungslustige Truppe zu einem Einkaufsbummel ins Saar Park Center nach Neunkirchen/Saar. Nachdem endlich ein Parkplatz gefunden war, denn an einem Samstagnachmittag ist richtig viel los in dem kleinen Städtchen, konnte die Entdeckungstour losgehen. Wer von Ihnen, liebe Leser, das Saar Park Center in Neunkirchen kennt, weiß, dass dort eine riesige Auswahl an unterschiedlichsten Geschäften zu finden ist. Ob Kleidung, Schuhe, Lederwaren, Schmuck, Geschirr – und, und, und – für jeden Geldbeutel und Geschmack lässt sich hier etwas Passendes finden. Für einen Einkaufsbummel wie geschaffen, bietet sich das Saar Park Center auch deshalb an, weil man wettetunabhängig, „im Trockenen“, nach Lust und Laune stöbern kann. Dies nutzen auch unsere „Weltenbummler“ ausgiebig, betrachteten die kunterbunten Auslagen, bestaunten was „heutzutage“ alles zum Verkauf angeboten wird, denn an das „Tante Emma Lädchen“ früherer Zeiten erinnerte hier rein gar nichts mehr!! Eher an eine riesige Bahnhofshalle, wie eine Bewohnerin treffend bemerkte. Vom Staunen, Schauen und den vielfältigen Eindrücken müde geworden, kehrte die Einkaufsgruppe zum Abschluss noch, zu einem kleinen Imbiss, in eines der netten Lokale ein. Mit neuem Gesprächsstoff und bester Laune traten die Ausflügler am späten Nachmittag die Rückfahrt an, um pünktlich zum Abendessen zurück zu kehren.

Als nächster Ausflug stand ein Spaziergang in der Gemarkung Herschweiler-Pettersheim mit anschließender Einkehr in die Kaffeemanufaktur Reismühle auf dem Plan. Obwohl es dieses Jahr im April sehr viel regnete, war uns der Wettergott gnädig, bei lauen Temperaturen und Sonnenschein sollte auch dieser kleine Abstecher in die nähere Umgebung zu einer gelungenen Abwechslung im Alltagsgeschehen werden. Die Reismühle, malerisch in einem Wiesental gelegen, kennen unsere einheimischen BewohnerInnen noch aus der Zeit, als sie selbst dort Getreide zum Mahlen ablieferten. So war dieser Besuch der Reismühle ein willkommener Anlass in der Erinnerung zu kramen und Geschichten aus der „guten, alten Zeit“ zu erzählen. Natürlich war auch das Interesse geweckt zu erkunden, wie sich die Mühle, in welcher heute viele besondere Kaffeespezialitäten geröstet und zum Verzehr angeboten werden, nach der Renovierung verändert hat.

Bei selbstgebackenem Kuchen und einer auserlesenen Tasse Kaffee ließen die Ausflügler den Nachmittag, im Gartencafé der Kaffeemanu-faktur, gemütlich ausklingen.

Ein weiterer, wirklich besonderer Ausflug stand am 28.04. auf unserem Programm. Es war eine Fahrt zum Heimatmuseum nach Altenkirchen geplant. Gleich nach dem Mittagessen ging es los, denn wir sollten eine Sonderführung durch das Museum bekommen.

Das Heimatmuseum in Altenkirchen ist im heutigen Rathaus von Altenkirchen untergebracht. Das Gebäude stammt aus den Jahren 1823/32 und beherbergte zunächst über 100 Jahre die damalige Volksschule. In sieben Räumen, welche behindertengerecht auch für Rollstuhlfahrer zu erreichen sind, wird auf einer Ausstellungsfläche von 120qm eine umfangreiche Darstellung der Ortsgeschichte, sowie dem Leben vergangenen Zeiten geboten. Jeder Raum beherbergt ein eigenes Thema, so kann man im Heimatmuseum in Altenkirchen die Geschichte der Auswanderer aus dem Kohlbachtal nach Amerika verfolgen, den Werdegang der schon seit 1716 bestehenden Schule und der „Alten Kirche“, welcher der Ort seinen Namen verdankt, nachvollziehen, in einer liebevoll gestalteten Küche aus Großmutters Zeiten und einer Schlafkammer aus der Zeit der Jahrhundertwende stöbern. Viele Gerätschaften, Utensilien und Möbel, welche jüngere Menschen wohl gar nicht mehr kennen, werden hier gezeigt. Bei unseren BewohnerInnen wurde die Erinnerung an vergangene Tage und dem doch manchmal beschwerlichen Alltag geweckt. „Sowas hatten wir auch“, „schau mal“... „weißt du noch“... war aus allen Richtungen zu hören.

Ein weiterer Raum ist der Herstellung von Leinen gewidmet. Von der Flachsbreche bis zum Webstuhl sind alle Stationen der Leinenherstellung und die dazu benötigten Geräte zu finden. Beim weiteren Rundgang können anschließend die Zeugnisse vergangener Zeiten der in Altenkirchen angesiedelten Handwerke bestaunt werden. Das Handwerkszeug von Bergleuten, Schuhmachern, Frisören, Schmieden und Landwirten spiegelt eine Vielfalt der unterschiedlichsten Gewerke wieder. Im letzen Raum ist eine Diamant-Schleifer-Werkstatt aufgebaut. Auch hier wurden viele Erinnerungen ausgetauscht, denn fast in jeder Familie gab es jemanden, der damit sein täglich Brot verdiente. Kaum merklich waren fast zwei Stunden verflogen, in denen wir den interessanten Ausführungen lauschen konnten. Wir verabschiedeten uns mit der Zusage wieder zu kommen, denn es gibt sicherlich noch viele weitere Details zu entdecken. Bei Kaffee und leckerem Kuchen ließen wir den Ausflugstag in einem Café in Brücken ausklingen...

... wenn wir mal nicht zu einem Ausflug unterwegs sind,

können unsere BewohnerInnen und Gäste auch hier im Haus abwechslungsreiche Stunden, bei kleineren Festen und Veranstaltungen, verbringen. So möchte ich dem Frauenchor des AGV Altenkirchen danken, der im April mit einem „musikalischen Auftritt“ für Kurzweil sorgte. Weiterer Dank gilt allen unseren Ehrenamtlichen Mitarbeitern,

die uns bei allen Ausflügen und Veranstaltungen tatkräftig unterstützen. Haben Sie alle Herzlichen Dank!!

Text: Marion Rothhaar