Technik von früher – Ein Ausflug in die gute alte Zeit

„Hoffentlich bleibt das Wetter stabil“,  bangte Hausleiterin Heike Lenhardt. Die Vorhersagen kündigten schwere Gewitter für den Ausflugstag an. Die Aufregung war groß unter den vierzig Reisenden aus dem Caritas SeniorenHaus Schönenberg-Kübelberg. Eine „Rundum-Versorgung“ wurde mit einer 1:1 Betreuung gewährleistet.  Der Einstieg mit zwanzig Rollstuhlfahrern in den Spezialbus erfolgte reibungslos und punkt 12 Uhr startete der orangefarbene Bus in Richtung Speyer. Die Daheimgebliebenen winkten den Ausflüglern noch lange nach. „Mir ist das mittlerweile viel zu anstrengend“, erklärte Bewohnerin Frau G.  „Aber ich freue mich für euch und bin jetzt schon gespannt, was ihr alles zu berichten habet“, verabschiedet die 96-jährige ihre Mitbewohner.

Aus den Lautsprechern tönte Musik. Es klangen die guten alten Lieder:  „Pack die Badehose ein“ und „So schön ist die Zeit“. „Wir kommen alle in den Himmel weil wir so brav sind“ sangen alle lautstark mit. „…weil wir so scharf sind“, rief Bewohnerin Frau M. gut gelaunt dazwischen. Unterwegs wurde viel gelacht. Mittlerweile hatte sich der Himmel zugezogen und ein erstes Gewitter kündigte sich an. Ein großes Raunen und Staunen streifte durch den Bus, als es über den Rhein ging. Erinnerungen wurden wach. Nach einem anspruchsvollen Rangiermanöver des Busfahrers, konnten die Senioren und ihre Begleiter direkt vor dem Eingang des Museums aussteigen. Punktgenau lachte wieder die Sonne und die SeniorenHausgruppe wurde schon erwartet. Peter Streich und Petra Nonnenmacher vom Technikmuseum Speyer empfingen die Senioren aus Schönenberg-Kübelberg herzlich und warteten geduldig, bis die Gruppe startklar war. Über 3000 Exponate befinden sich 25.000 qm Hallenfläche und 100.00 qm Freigelände. „Um alles richtig zu sehen und nachzulesen benötigt man mehr als zwei Tage Zeit“, erklärte Peter Streich, der bereits seit über zehn Jahren im Museum tätig ist. Damit es den Bewohnern nicht allzu stressig wird, dauerte die „Reise durch die Technik“ maximal eine Stunde. Die beiden Museumsführer hatten eine speziell auf die Gruppe zugeschnittene Führung ausgearbeitet. Beeindruckt stand die Seniorengruppe unter einer Boeing 747. „Ach Gott ist das Flugzeug groß“, staunte einer nach dem anderen. In den Hallen warteten die Ausstellungsstücke der Technikgeschichte darauf entdeckt zu werden. Ob ISS, die U52 oder ein Hundertjähriges Karussell, alle lauschten geduldig den interessante Anekdoten.  Aber dass ein Mercedes aus dem Jahre 1935 heute 2,5 Mio. Euro wert ist, blieb für alle unbegreiflich.

Im Museums-Café gab es anschließend leckeren Kuchen und Kaffee. Wer nichts Süßes wollte, bekam selbstverständlich etwas Herzhaftes. Gemütlich aßen, lachten und erzählten die Senioren gemeinsam mit ihren Betreuern und Angehörigen. Einige suchten den schönen Platz auf der Terrasse und genossen das Treiben auf dem Museumsgelände. Satt und fröhlich ging’s am späten Nachmittag wieder zurück ins SeniorenHaus. Trockenen Fußes und ohne Zwischenfälle erreicht die Reisegruppe am Abend die Heimat. „Alles hat perfekt geklappt“, atmete Heike Lenhardt zufrieden auf, als der letzte Rollstuhl die Laderampe des Busses verließ. Den Daheimgebliebenen wurde sofort Bericht erstattet und von dem unvergesslichen Nachmittag vorgeschwärmt. Als ein überaus gelungener Tag sich dem Ende entgegen neigte, schmiedeten die Senioren schon Ausflugspläne für das kommende Jahr. Großer Dank geht an die vielen Helfer, die an diesem Ausflugstag ununterbrochen ehrenamtlich halfen. Ohne sie wäre diese Fahrt nicht möglich gewesen.